FEBRUAR  2016

Einführung: BILDER.ZEICHEN.SPUREN  Kurt Schiffel

 

Kurt Schiffel ist im Steyertal geboren und aufgewachsen, er hat von klein auf mit Begeisterung gezeichnet und auch geschrieben und ist von seiner Umgebung auch immer  darin unterstützt worden.

Er hat den Beruf des Lehrers ergriffen und in der Hauptschule in Grünberg im Steyrtal, die er selbst besucht hat, unterrichtet er seit vielen Jahren natürlich Bildnerische Erziehung und Werken aber auch vieles mehr.

Pädagoge aus Leidenschaft, hat er doch immer auch seine künstlerische Arbeit daneben verfolgt, ausgestellt, an Symposien teilgenommen und welche in seinem Umfeld organisiert. Seit einigen Jahren betreibt er die gallery4art in Steyr.

In den letzten Jahren sind auch zwei Bücher von ihm erschienen, sie liegen auf.

Seine Liebe gilt zuvorderst der Zeichnung, der Linie. Er beschäftigt sich mit seinen Themen in längeren Serien, abstrahiert und reduziert, nur noch wenige Linien beschreiben  die Architektur, die Rosenranke, die Figur - dazwischen und rundum lässt er den Raum, in dem sich die Geschichten zu den Bildern entfalten können.

Meist ergänzt oder unterlegt er seine grafische Arbeit mit farbigen, gedruckten Flächen seines aktuellen Formen - Repertoirs,  schafft damit eine zweite, gewissermaßen stimmungsgebende Bildebene und setzt damit formale und kompositorische Akzente.

Unser menschliches Bewusstsein hat sich, so glaubt man heute - in einem sich gegenseitig aufschaukelnden Rückkoppelungs - Prozess  von manuellen Fähigkeiten und Gehirnentwicklung, von technischem Geschick einerseits , von Abstraktion und Begriffsbildung andererseits entwickelt.  Die Hände dienten auch sehr früh der Informationsübermittlung, dem Zeigen, bestimmten Gesten, dem Rechnen mit den Fingern.

Auch in unserer Sprache schlägt sich diese enge Verbindung von Hirn und Hand in Worten wie „Handeln“ oder „Begriff“ nieder.

Gerade das Zeichnen, in dem  Wahrgenommenes, Erfahrung und inneres Erleben für Andere sichtbar und auf einer schwer zu bestimmenden Ebene erfahrbar wird, ist  so eine Brücke zwischen Vorstellung und materieller Welt, und zwar weitgehend über alle Sprach- und Kulturbarrieren hinweg.

Prähistorisch ist das Auftreten von Ornament und Zeichnung ein starkes Indiz für Denken und Bewusstsein. Dieser Zeitpunkt wird durch neue Funde immer mehr in die Vergangenheit verschoben, die derzeit ältesten bekannten Ocker-Ritzungen in Südafrika werden auf mindestens  75 000 Jahre vor unserer Zeitrechnung datiert.

Die heute erzählten Geschichten sind Kinder unserer Zeit, aber der Augenblick der Betrachtung ist zeitlos.

Ich schließe mit einem Zitat von Paul Klee:

„Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zu führen‘‘

 

Sigrid Kofler  Februar 2016

 

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