Virtueller Galerierundgang und Einführung in die Ausstellung "Aus silbernen Wassern" .
Einführungstext von Sigrid Kofler.
Wir freuen uns sehr, Ihnen im August eine luftig – duftige Sommerausstellung mit Zeichnungen des Prameter Künstlers Walter Kainz zeigen zu können.
Ausgangspunkt und zentrales Motiv seines Schaffens ist die Natur, besonders aber die pflanzliche Natur. Das Holz einerseits, andererseits die Blüte als sehr gegensätzliche Manifestationen des Pflanzenlebens, Symbole für Festigkeit und Zartheit, Dauer und Vergänglichkeit .
Wir kennen Walter Kainz hauptsächlich als Bildhauer und Maler, in dieser Ausstellungsetzt er den Schwerpunkt auf Zeichnungen der letzten Jahre.
Eine der Bildebenen dieser vielschichtigen Arbeiten zeigt meist naturalistisch mit Bleistift gezeichnete Elemente wie Schwemmholz, Blüten oder Wurzelteile. Eine zweite Bildebene, oft mit Wasserfarben ausgeführt, nehmen wir sofort als Landschaft wahr, wie reduziert und abstrakt auch immer sie sein mag, die in poetischer Weise Bezüge zur Umgebung oder zum Fundort des gezeichneten Objekts herstellt.
So etwa in der Serie „am Rande des Weges“, entstanden bei einem Arbeitsaufenthalt in Pagliano, in der Toskana, wo die Andeutung der Pinienallee als eine der Bildebenen immer wieder auftaucht. Diese Ebenen vermischen sich in der Betrachtung, das gezeichnete Objekt erscheint einem zuweilen als Teil und Element der Landschaft, dann wieder tritt es Körperhaft animalisch hervor.
Der Ausstellungstitel „Aus silbernen Wassern“ ist auch der Titel einer Werkgruppe, die bei einem Symposion am Traunsee entstanden ist. Kainz kombiniert hier in ähnlicher Weise die farbig gemalten Reflexionen der Wasserfläche mit Schwemmholzfundstücken, die gleichsam auf der Bildoberfläche treiben.
In der Serie „Schwesters Garten“ tauchen wiederum auch seine Blüten auf, er beschränkt sich aufs Schwarzweisse mit Bleistift, Graphit und Tusche, hier werden die auf feine Linien reduzierten Motive gleichsam selbst zur Landschaft.
Last, but not least hat Walter Kainz auch zwei Beispiele seiner Bildhauerischen Arbeiten mitgebracht, die Lindenholzskulpturen „Blüte“ und „Delfter Blau“.
Seine poetischen und zarten Arbeiten verweisen auf subtile und feinfühlige Art symbolhaft immer wieder auf unsere Conditio humana, auf die Kreisläufe der Natur, denen auch wir unterworfen sind und regen uns dazu an, Momente und Details in der uns umgebenden Welt intensiver wahrzunehmen.
"Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will". (Henri Matisse)
Bleiben Sie uns gewogen!
Walter Kainz war schon einmal 2011 mit einer interessanten Ausstellung im 20gerhaus, im Archiv unserer homepage finden sie Details dazu.